Homöopathie
![]() |
![]() |
![]() |
Dr. Samuel Hahnemann 1755 - 1843 |
Dr. James Tyler Kent 1849 - 1916 |
Dr. Eugene B. Nash 1838 - 1917 |
Die Klassische Homöopathie wurde vor über 200 Jahren von Dr. Samuel
Hahnemann entwickelt.
Sie ist eine Regulationstherapie, in der es darum geht, den Menschen in seiner
Gesamtheit (Körper, Geist und Gemüt) zu erfassen und zu behandeln.
Die Arznei wird dementsprechend nicht nur nach der Diagnose, sondern in Übereinstimmung
mit dem individuellen Gesamtbild des Menschen ausgewählt.
Die Anwendung der Klassischen Homöopathie basiert auf klar definierten
Grundsätzen, die im Organon deutlich beschrieben werden.
Während Lehrbücher, die ich etwa während meines Medizinstudiums in Gebrauch hatte, inzwischen z.T. hoffnungslos veraltet sind, bleiben die Grundgesetze der Homöopathie wie die Naturgesetze immer gleich.
Zur Arbeitsweise in der Homöopathie
Hin und wieder werde ich etwa im Supermarkt angesprochen "Sie sind doch homöopathische Ärztin, könnten Sie mir nicht etwas gegen meine Gastritis empfehlen?"
Nun, grundsätzlich entspricht in der Schulmedizin die Diagnose*
einem bestimmten Medikament oder einem Therapieschema. Und zwar völlig
unabhängig von charakteristischen Merkmalen oder besonderen
Eigenheiten des individuellen Patienten.
Gerade diese sind aber von ausschlaggebender Bedeutung für den Homöopathen!
![]() |
![]() |
![]() |
Hahnemanns Grab Friedhof Père Lachaise, Paris |
Dr. Elizabeth Wright-Hubbard 1896-1967 |
Dr. Pierre Schmidt 1894 - 1987 |
Zum Beispiel "Gastritis"
Wenn Sie brennende Schmerzen haben, die nach Mitternacht, besonders gegen 2 Uhr früh auftreten und etwas besser werden, wenn Sie immer wieder einen Schluck warmer Milch nehmen, kalte Getränke Ihren Zustand aber verschlimmern, dann ist Arsenicum album das Mittel für Ihre Gastritis.
Wenn die Schmerzen (wie bei Wilhelm Buschs "Schneider Böck") besonders nach Aufregung oder Ärger auftreten, Sie einen bitteren Geschmack im Mund haben, wenn Druck, sich zusammenkrümmen und Wärme ("ein heißes Bügeleisen") bessern, dann wird Colocynthis Ihr Mittel sein.
Wenn die Schmerzen durch zusammenkrümmen schlimmer werden, dafür
beim Aufrechtstehen oder sogar nach-hinten-Biegen nachlassen, spricht das
für Dioscorea.
Auch bei Plumbum werden die Schmerzen besser, wenn der Patient sich
nach hinten beugt.
Wenn Sie immer nach dem Essen Schmerzen haben und zudem das Gefühl, ein hartgekochtes Ei oder ein Stein würde im Mageneingang feststecken, ist Abies nigra angezeigt.
Wenn die Schmerzen brennend und krampfartig sind, und Sie großen Durst auf kalte Getränke haben, die aber sofort erbrochen werden, wenn sie den Magen erreichen, wenn Sie dabei sehr ängstlich sind und jemanden um sich haben wollen, dann weist das auf Bismuthum hin.
Wenn Sie ebenso ängstlich sind und sich Gesellschaft wünschen,
dabei brennende Schmerzen und großen Durst auf kalte Getränke haben,
die aber erbrochen werden, sobald sie sich im Magen erwärmen, ist Phosphorus
das Mittel der Wahl.
Es kann schwierig sein, zwischen Bismuthum und Phosphorus zu
differenzieren.
Wenn der Patient verkrampft ist und spastische Bauchkrämpfe mit Übelkeit und Erbrechen hat, schlimmer bei Bewegung, mit Durst auf kalte Getränke, die bessern, ist Cuprum das Mittel.
Wenn das Kind sehr zornig, reizbar, unausstehlich und überempfindlich ist, schreit und strampelt, getragen werden will, andererseits nicht berührt werden will, schneidende Schmerzen im Nabelbereich, einen Trommelbauch und Durchfall hat, dabei eine Wange rot, die andere blass ist, dann muss Chamomilla gegeben werden.
Ist das Kind sehr zornig, reizbar, unausstehlich, mit aufgetriebenem Bauch, heftigen Bauchschmerzen und weißem Zungenbelag, sowie einem Verlangen nach Gurken, ist Antimonium crudum das Mittel.
Und so weiter.
Im Repertorium finden sich über hundert Mittel, die eine Gastritis heilen
können, und es ist die Aufgabe des Homöopathen, anhand der individuellen
Symptomatik das ähnlichste Mittel zu finden. Damit wird auch klar, warum
die von der Schulmedizin geforderten Placebo-kontrollierten Doppelblindstudien
auf die Homöopathie nicht anwendbar sind.
Hier gilt eben nicht: Diagnose = Medikament X.
* Die Schulmedizin unterscheidet nur zwischen akuter und chronischer Gastritis und hier noch zwischen den Untergruppen A, B und C.